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Südfrankreich 2016
In Frankreich kommt man abseits der Hauptstädte relativ schnell in Gegenden mit recht geringer Lichtverschmutzung.
Richtung Mittelmeer wird das Wetter dann auch immer besser und so fuhr ich nach Bénivay-Ollon, eine Gemeinde mit 75
Einwohnern in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Diese romantische Hütte lag damit knapp außerhalb der Provence.
Die Lichtverschmutzungs-Layer für Google Earth (namentlich
DMSP2010 und VIISR_F_12) verheißen dort fast ideale Bedingungen. Es zeigte sich aber, dass der Himmel Richtung Südwesten
doch etwas aufgehellt war. Ob das schon das touristisch gut erschlossene Rhône-Gebiet rund um Orange war oder vielleicht
doch "nur" eine besondere, aufgehellte landwirtschaftliche Nutzungsfläche, war nicht herauszufinden.
Dafür konnte ich mein Teleskop direkt vor dem Häuschen aufbauen, was den großen Vorteil hat, dass man nichts einpacken
muss und damit auch nichts vergessen kann. Außerdem kann man sich drinnen aufwärmen und jederzeit Weiteres für das leibliche Wohl tun.
Als ich am 24. September ankam, regnete es tatsächlich doch meistens gab es klare Nächte und nur selten ein paar
Wolken dazu, so dass ich in jeder Nacht Aufnahmen machen konnte. Etwas nervtötend war, dass über das Tal verstreut
einige Hunde wohnten, die sich gegenseitig ambitionierten, sobald einer anfing zu bellen. Erstaunlich wie ausdauernd
die Tiere sein können, aber irgendwann trat Ruhe ein und die Nacht bekam wieder eine besondere Magie. Dies war mein
letzter Astrourlaub ohne Autoguider. Den exakten Lauf des Nachführmotors kontrollierte ich also persönlich am Okular mit
dem beleuchteten Fadenkreuz. Bei den vielen klaren Nächten war das auf die Dauer doch sehr anstrengend. Seither sind
meine Nächte unter dem Sternenhimmel deutlich komfortabler geworden.
Nicht weit weg war der vor allem bei Radfahrern sagenumwobende Mont Ventoux. Obwohl ich ihn von meiner Hütte aus prima
sehen konnte, war es doch über eine Stunde Autofahrt bis zum Berg. An seinem Fuß tummeln sich viele Radfahrer aller
Alters- und Leistungsklassen. Dass ich die Fahrt nicht auch mal am Abend gemacht habe, um die Nacht dort oben zu
verbringen, bereue ich doch. Die Bedingungen auf dem Gipfel müssen wirklich fantastisch sein.
Allerdings weht auch immer ein kräftiger Wind und man muss dort oben erst mal ein windgeschütztes Plätzchen finden.
Die Aufnahme von Nordamerika- und Pelikannebel machte ich mit dem wunderbaren 135 mm Samyang-Tele bei Blende 2,2 an der
Pentax K-3 mit nur drei Lightframes bei ISO 800 und 15 Min. Belichtungszeit.
Das berühmte Licht der Provence sollte man aber auch tagsüber genießen. Es taucht die Landschaften in ein herrliches
Lichter- und Farbenspiel.
Eine gute Autostunde entfernt schlängelt sich die Ardèche durch eine großartige Schlucht. Mit dem Wagen kann man
meist oberhalb der Felsen entlangfahren und die fantastische Landschaft an den vielen Aussichtspunkten mit kleinen
Parkplätzen erleben und fotografieren. Auch Grotten und Höhlen mit berühmten prähistorischen Malereien lassen sich
entdecken.
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